Auch wenn es momentan nicht möglich ist, die „Face-to-Face“-Situation im Klassenraum 1:1 nachzubilden, wünschen sich viele Lehrkräfte die Möglichkeit, per Audio und ggf. auch Video mit Ihren Schülerinnen und Schülern in Kontakt zu treten. Diese Form des Onlinekontakts nennt man „Webkonferenz“.
Eine grundsätzliche Empfehlung für nur einen Dienst auszuspechen, ist auf Grund unterschiedlicher Wünsche und Bedürfnisse kaum möglich. Zudem sind derzeit weltweit Schulen, Unternehmen und anderen Einrichtungen auf der Suche nach entsprechenden Diensten, wodurch diese Dienste auch zum Teil an ihre Belastungsgrenzen kommen.
Prinzipiell ist es sinnvoll, dass sich eine Schule intern auf einen Dienst einigt. Hierbei gibt es eine große Auswahl. Beim Einsatz sind neben rechtlichen und organisatorischen Fragestellungen natürlich auch pädagogische und didaktische Aspekte zu beachten
Video-Konferenzsystem „Visavid“
Visavid ist ein datenschutzkonformes, speziell auf den schulischen Einsatz ausgerichtetes Videokonferenz-System des Anbieters Auctores GmbH mit Sitz in Neumarkt. Die Datenverarbeitung erfolgt ausschließlich in Rechenzentren im EWR. Die Nutzung ist von allen Endgeräten (PC, Laptop, Tablet, Smartphone).
Schüler*innen und andere Teilnehmer*innen nehmen per Link, der zuvor von z.B. der Lehrkraft geteilt wird teil. Das browserbasierte und somit plattformunabhängige System bietet eine einfach bedienbare Benutzeroberfläche mit Online-Hilfe und verschiedenen, für das Online-Lernen hilfreichen Funktionen.
Das Werkzeug steht nach dem KMS vom 16.04.2021 (Az. I.8-BS1357.4.1/4/4; Anlage) ab dem 28.04.2021 allen bayerischen Schulen (auch den Grundschulen) sowie Behörden im Ressortbereich (inkl. Dienststellen der Schulaufsicht) kostenlos und langfristig zur Verfügung. Die Nutzung von Visavid ist freiwillig.
Zu den (z.T. in den Raumeinstellungen deaktivierbaren) Funktionen gehören bisher u.a.:
- Planung von Onlinekonferenzen
- Absicherung der Videokonferenzen (z.B. Zugangscode, Warteraum-Funktion)
- Möglichkeit der Telefoneinwahl über eine deutsche Festnetznummer
- Teilen des Bildschirms (Moderator und Teilnehmer*innen)
- Anm. d. Autors: derzeit wird für den vollständigen Funktionsumfang ein aktueller Chrome-, bzw. Firefox-, bzw. Edge-Browser empfohlen. Bei der Verwendung von Safari wird nur das Freigeben des gesamten Bildschirms unterstützt.
- iPad-Nutzer müssen hier (bisher) über ein Zweitgerät verfügen um Ihren Tablet-Bildschirm zu teilen (z.B. über Mirroring-Software). D.h. die Videokonferenz läuft auf dem PC/Mac, der Tabletbildschirm muss auf den PC/Mac gespiegelt werden und kann dann über die Bildschirmfreigabe mit den Teilnehmer*innen geteilt werden.
- Digitale Tafel für kollaboratives Arbeiten (Auswahl: Whiteboard aus Bildern, Whiteboard aus pdf und leeres Whiteboard) mit unterschiedlichen Formatgrößen (DIN A4, A5, jeweils Hoch- und Querformat, Bildschirmgröße) und der Möglichkeit das Tafelbild als pdf-Datei herunterzuladen.
- Verwendung von bis zu 2 Webcams (z.B. eine für die Lehrperson, eine zur Demonstration)
- Abstimmungen (ja/nein; 1/2/3; A/B/C/D und individuell mit vielen Antwort-Möglichkeiten)
- Chat (persönlich und Gruppe)
- Dateiaustausch (Up- und Download)
Funktionsüberblick auf der Homepage von Visavid.
Weitere Informationen:
Pädagogische und didaktische Aspekte
Grundsätzlich sollte immer beachet werden, dass auch durch den Einsatz von Webkonferenzen der reguläre "Präsenzuntericht" nicht 1:1 abgebildet werden kann. Dies liegt neben der grundsätzlich ungewohnten Situation natürlich vor allem daran, dass die dafür notwendige Gerätschaft und die digitale Infrastruktur (und -in Zeiten von Home-Office- die zeitlichen Ressourcen) nicht für alle Schülerinnen und Schülern gleichermaßen zur Verfügung stehen. Vor dem Abhalten einer Webkonferenz sollte sowohl der pädagogische als auch didaktische Sinn immer überlegt sein.
Folgende Aspekte sollten daher grundsätzlich bedacht werden:
- Was ist das Ziel der Webkonferenz (z.B. Vermittlung von Inhalten, Fragerunde, Begleitung bei Übungsphasen, "zwischenmenschliche Aspekte" usw...) ?
- Welche Ausstattung steht den Schülerinnen und Schülern zu Verfügung?
- Ist eine Vorbereitung von Materialien/Inhalten durch die Schülerinnen und Schüler nötig oder sinnvoll?
- Welche weiteren Aufgaben haben die Schülerinnen und Schüler am gleichen Tag zu erledigen (Absprache mit Kollegium)?
- Welcher Zeitrahmen ist für die Konferenz sinnvoll (max. eine Stunde)? Gab es zuvor eine Konferenz, so dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmern ggf. eine Pause benötigen?
- usw...
Philippe Wampfler (Deutschdidaktik der Universität Zürich) teilt in diesem Video seine Erfahrungen mit:
Dieses Dokument stellt übersichtlich 10 Regeln für den Unterricht in Form von Onlinekonferenzen zur Verfügung.
Herzlichen Dank für die Bereitstellung an das Medienkompetenzteam der Gymnasien in Oberfranken.
Grundsätzlich ist es sicherlich einfacher, mit Schülerinnen und Schülern der Oberstufe mittels Webkonferenzen Fernunterricht abzuhalten. Ältere Schülerinnen und Schüler sind zumeist mit einem Gerät ausgestattet, mit dem sie teilnehmen können (mindestens Smartphone). Dies sollte jedoch auch überprüft/abgefragt werden.renz Fernunterricht zu halten.
Bei Schülerinnen und Schülern der Unter- und Mittelstufe muss beachtet werden, dass eine benötigte Ausstattung und auch die nötige Kompetenz, um mit diesen Tools ohne Anleitung sinnvoll umzugehen, in geringerem Maße vorhanden ist. Daher sollte beim Einsatz der Konferenzsysteme auf jeden Fall eine Art "Einführung" (evtl. durch den Klassleiter/die Klassleiterin) stattfinden. Zudem sollten Räume zur Anleitung und Nachfrage geschaffen werden. Da die Bildschirmzeit von Schülerinnen und Schülern in Zeiten des "Unterrichts zu Hause" sowieso schon erhöht ist, sollten Webkonferenzen auch wirklich nur gezielt und nicht "um des Unterrichts willens" eingesetzt werden.
Bitte beachten Sie, dass Webkonferenzen aus den genannten technischen aber auch pädagogischen Gründen nicht zu verpflichtenden Unterrichtsphasen erklärt werden können und sollten.
Eine Webkonferenz kann unterschiedliche Ziele und damit auch diverse Formate haben. Einige Möglichkeiten sind:
- Webkonferenz zum Vermitteln von Fachinhalten:
Die Lehrkraft stellt (ähnlich wie im Frontalunterricht) neue Inhalte vor und ist für Rückfragen verfügbar. Möglicherweise ist in einem gewissem (sehr beschränktem) Rahmen auch ein fragend-entwickelndes Unterrichtsvorgehen möglich. - Webkonferenz als Übungsstunde:
Die Lehrkraft stellt Übungsaufgaben zur Verfügung, die gemeinsam bearbeitet und besprochen werden. Die Schülerinnen und Schüler können bei Fragen unmittelbar auf die Lehrkraft zurückgreifen. - Webkonferenz als Fragestunde:
Die Lehrkraft steht im Webkonferenz-Raum für Fragen von Seiten der Schülerinnen und Schüler zur Verfügung, die in einer eventuellen Selbstlernphase aufgekommen sind. - Webkonferenz als "Work-Time":
Die Webkonferenz dient lediglich als "zeitlicher Rahmen" für (gemeinsame) Arbeitszeit. Die Lehrkraft startet die Konferenz und die Teilnehmer arbeiten selbstständig an ihren Materialien, können sich aber bei Bedarf auch kurz gegensetig absprechen. Dies kann vor allem für Schülerinnen und Schüler hilfreich sein, die Probleme mit dem Selbstmanagement und der eigenen Motivation haben. Der "zwischenmenschliche" Aspekt (nicht allein lernen) steht hier gegenüber dem fachlichen im Vordergrund. - Webkonferenz als Zeit für Gruppenarbeiten:
Die Webkonferenz dient dazu, Schülerinnen und Schülern einen Raum zum gemeinsamen Arbeiten zur Verfügung zu stellen. Auf diese Weise können zumindest im begrenzten Rahmen auch beim Fernunterricht gemeinschaftlich Ergebnisse erarbeitet werden. Hier bietet es sich an, einen "Klassenraum" für alle sowie weitere Räume für die Gruppenarbeiten zu erstellen. Manche Tools stellen eine Funktion hierfür sogar schon intern bereit (z.B. die Breakout-Räume von BigBlueButton).
Fragen zu konkreten Konferenz-Tools
Eine grundsätzliche Empfehlung für nur einen Dienst auszuspechen, ist auf Grund unterschiedlicher Wünsche und Bedürfnisse kaum möglich. Zudem sind derzeit weltweit Schulen, Unternehmen und anderen Einrichtungen auf der Suche nach entsprechenden Diensten, wodurch diese Dienste auch zum Teil an ihre Belastungsgrenzen kommen.
Bei der Auswahl eines Konferenzsystems sind natürlich die rechtlichen Aspekte, insbesondere der Datenschutz zu beachten (vgl. entsprechende Unterpunkte). Die Entscheidung über das verwendete Konferenzsystem an einer Schule sollte die Schulleitung in Absprache mit dem Datenschutzbeauftragten treffen. Die Berater für digitale Bildung können aufgrund der jeweils sehr individuellen Voraussetzungen der Schulen nur beratend tätig sein und keine "Erlaubnis/Verbote" für die Verwendung bestimmter Dienste aussprechen.
Als Entscheidungsgrundlage für diese Frage möchten wir (mit Hinweis auf das KMS vom 12.03.2020 und geltenden Datenschutzbestimmungen) auf folgende Veröffentlichungen hinweisen:
- https://www.heise.de/security/meldung/Videokonferenz-Software-Ist-Zoom-ein-Sicherheitsalptraum-4695000.html (02.04.2020)
- https://www.heise.de/mac-and-i/meldung/Zoom-auf-dem-Mac-Sicherheitsluecken-erlauben-Lauschen-und-Root-4695129.html (02.04.2020)
- https://www.golem.de/news/homeoffice-neue-sicherheitsluecken-in-zoom-entdeckt-2004-147670.html (02.04.2020)
- https://www.chip.de/news/Nutzer-sollten-updaten-Videokonferenz-Dienst-Zoom-schliesst-Sicherheitsluecken_182594557.html (02.04.2020)
- https://www.tagesschau.de/ausland/zoom-105.html (02.04.2020)
- https://t3n.de/news/zoom-kritik-kreuzfeuer-praktiken-1267837/ (02.04.2020)
- https://www.zdnet.de/88378467/sicherheitsforscher-veroeffentlicht-weitere-zero-day-luecke-im-zoom-client/
Die Entscheidung für den Einsatz eines Videokonferenz-Dienstes liegt bei der entsprechenden Schulleitung in Absprache mit der/dem Datenschutzbeauftragten der Schule.
Prüfen Sie bitte vor dem Einsatz von Videokonferenzen den pädagogischen und didaktischen Sinn dieser. Beachten Sie, dass es sich nur um freiwillige Angebote handeln kann, da nicht immer sichergestellt ist, dass die dafür notwendige Gerätschaft und Infrastruktur (und -in Zeiten von Home-Office- die zeitlichen Ressourcen) bei allen Schülerinnen und Schülern zur Verfügung stehen.
Vielfältige weitere Informationen sowie Anleitungen zum Aufsetzen eigener Konferenzsysteme (auch für jitisi) finden sich auf der Homepage unserer Kollegen aus Oberbayern-West. Vielen Dank an Benjamin Götzinger und Thomas Nörpel für die umfangreiche Zusammenstellung!
Vielfältige weitere Informationen sowie Anleitungen zum Aufsetzen eigener Konferenzsysteme finden sich auf der Homepage unserer Kollegen aus Oberbayern-West. Vielen Dank an Dr. Stefan Fischer und Thomas Nörpel für die umfangreiche Zusammenstellung!
Fragen zu Microsoft Office 365
Hinweis: Die Berater digitale Bildung wurden erst mit der Veröffentlichung des KMS I.4-BS1356.5/158/77 vom 13.05.2020 über die Möglichkeiten des Einsatzes von Teams informiert. Uns sind über die allgemeinen, aus dem KMS sowie der Homepage des Kultusministeriums, keine weiteren Informationen bekannt. Daher können wir an dieser Stelle lediglich die Informationen des Referats I.4 im Ministerium weitergeben.
Mit der Einführung des Videokonferenz-Systems Visavid ab Ende April 2021 wurde der dem „KM-Teams“ zugrundeliegende Vertrag letztmalig bis Ende des Schuljahres 2020/202 verlängert (KMS vom 16.04.2021; Az. I.8-BS1357.4.1/4/4).
Den Schulen werden umfangreiche Hinweise und Vorlagen zur Bereitstellung und Nutzung von Teams zur Verfügung gestellt, die im Schulportal sowie unter www.km.bayern.de/teams abrufbar sind:
- Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Inbetriebnahme von Teams mit wichtigen Hinweisen für die Schulleitung sowie schulische Systembetreuung
- Vorlagen für Einwilligungserklärungen für Schülerinnen und Schüler samt Eltern- und Schülerinformationen zur Nutzung von Teams, Nutzungsbedingungen für Schülerinnen und Schüler sowie Informationen zur Datenverarbeitung
- Nutzungsbedingungen für Lehrkräfte inkl. Informationen zur Datenverarbeitung
- allgemeine Hinweise für Schulleitungen und Lehrkräfte zum Einsatz von Videokonferenzsystemen beim Corona-bedingten „Lernen zuhause“
Unterstützungsmaterialien
Folgende Begleitdokumente wurden veröfentlicht:
- Hinweise für Schulleitungen und Lehrkräfte zum Einsatz von Videokonferenzsystemenbeim Corona-bedingten „Lernen zuhause“
- Schritte für die Nutzung von Teams
- MS Teams – Elterninformation, Einwillungungserklärung und Nutzungsbedingungen
- MS Teams – Einwillingungserklärung für Lehrkräfte
Weitere Unterstützungsmaterialien finden Sie auf den Seiten des Kultusministeriums:
Für die Arbeit mit MS Teams und dessen Umsetzung im Unterricht stellt die Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung in Dillingen (ALP) viele verschiedene Unterstützungsangebote wie z.B. Materialien und (Selbstlern-) Kurse für Schulleitungen, Systembetreuer*innen und Lehrkräfte zur Verfügung (https://alp.dillingen.de/themenseiten/teams/).
Weiterführende Tutorials finden Sie in der folgenden Aufzählung. Bitte beachten Sie, dass die Version des KM sich etwas von der „normalen“ Teams-Version unterscheidet. Nicht alle Features sind verfügbar, daher können folgende Tutorials eventuell nicht denselben Funktionsumfang abdecken, den Sie an Ihrer Schule vorfinden.
Videotutorials des DigiTeams Günzburg:
Videotutorials von Kurt Söser: